Sonntag, 15. Juli 2012

Tag 8: Reisetag Dar es Salaam nach Arusha


Mit etwas Verspätung kommt jetzt der Nachtrag vom Freitag den 13ten. Hier war die Reise vom Dar es Salaam nach Arusha Taktgeber des Tages. Hierzu sind wir in aller Frühe aufgestanden, um dann eine Stunde auf unsere Busfahrer zu warten und schließlich 0830 vom inszwischen vertrautgewordenen Jambo Inn loszufahren. Unsere Route führte uns zunächst Richtung Westen den beschwerlichen Weg aus der Metropole hinaus. Wie immer haschten die Straßenverkäufer um unsere Gunst. Jene waren aber längst nicht so zahlreich vertreten, wie gewohnt. Auch der Verkehr war nicht so schlimm wie erwartet. Womöglich lag das daran, dass der Freitag bei den Muslimen einen besonderen Stellenwert genießt.

So kamen wir also relativ gut voran. Erstaunlich war, wie weit sich die Stadt sich an der Hauptstraße hinausgezogen hat. Als man meinte, die Stadt müsse nun enden, kamen erneut Tankstellen in Sicht und die Besiedlung riss nicht wirklich ab. Nach einer kurzen Tankpause ging es dann nordwärts für die nächsten vier Stunden. Das Straßenbild änderte sich nur marginal. Die Anzahl der Tankstellen nahm ab, dafür nahm der Anteil der Straßenverkäufer wieder zu. Der Zustand der Straße war eigentlich recht passabel, für afrikanische Verhältnisse jedenfalls nehme ich an. Wir sind auch an etlichen Baustellen vorbeigefahren und hier fiel auf, dass die meisten Baumaschinen modern waren und der Marke Caterpilla entstammen; und auch in den entlegensten Straßendörfern existierten immer Läden von Coka Cola und Vodafone.

 Nachdem wir einige Ortschaften wie Mandera, Mkata und Korogwe passierten, legten wir gegen 1400 eine 20 minütige Mittagspause auf einem Safari-Sammelplatz ein. Hier konnte man einheimische Speisen und Früchte genießen und natürlich eine kühle Cola trinken.

 Danach wurde der Weg beschwerlicher und mit uns zog auch die Armut weiter ins Land. Es gab jetzt nur noch wenige Verkäufer, die meisten Bewohner eines Straßendorfes lungerten einfach nur im Schatten der eigenen Hütte oder unter Bäumen herum. Auch der Anteil an Müllverschmutzung nahm zu. Ans Schlafen war jetzt kaum noch zu denken, so sehr schaukelte der Bus ratternd von der einen zur anderen Seite der Straße, um den gröbsten Schlaglöchern zu umgehen. Aber einsam waren wir niemals. Der Verkehr war nicht wirklich dicht, aber es gab keinen Moment, wo die Straße nur uns gehörte. Zumeist waren ebenfalls Safaritour-Busse und Baumaschinen sowie Transporter unterwegs.

Die Landschaft änderte sich über die ganze Fahrt von eher karg und trocken, über müllverpestet zu fruchtbar. Oft flankierten uns nun Sisalplantagen und Maisfelder. Die übrige Natur wandelte sich allmählich zur Trockensavanne mit Dornenbüschen, Akazienbäumen und noch vielerlei anderer Fauna, mit der man Afrika als Europäer gemeinhin verbindet. Gegen 1900 passierten wir dann Moshi und konnten einen vagen Blick auf den Kilimanjaro werfen, der sich jedoch hinter Dunst und Wolken versteckt hielt – vorerst.

 Um circa 2030 kamen wir dann in der L’Oasis Lodge an. Diese befindet sich etwas abseits der Touristenstadt Arusha und wir mussten auch durch slumähnliches Gebiet fahren, um zu unserem Ziel zu gelangen. Angekommen, wurden zunächst die Zimmer verteilt und noch ein spätes Abendbrot eingenommen. Die Zimmer sind groß und geräumig, das gesamte Ambiente eher luxuriös.
Voller Vorfreude auf die nächsten Tage sind wir dann alle früh ins Bett gegangen.

By Steve

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