Sonntag, 15. Juli 2012

Tag 9: Vorträge und Hatari-Lodge


Nach einer sehr erholsamen, ruhigen aber auch etwas kühleren Nacht, lag ein sehr langer und überraschender Tag vor uns…

0700
Ab 0700 gab es Frühstück in der Oasis-Lodge. Neben gebratenen Würstchen, Speck, Joghurt, frischem Obst und Omeletts gab es auch eine große Auswahl an Teesorten, Kaffee und frischen Saft. Es war und ist nicht mit dem Frühstück in Dar es Salaam vergleichbar.
0900
Nachdem die meisten von uns (heute nur ein „Ausfall“) gegen 0800 aufstanden und das Frühstück einnahmen, begann um 0900 die heutige Vortragsreihe. Der erste Vortrag war „Hydrologie und Geologie Tansanias“ von Paul Preller. Wir erfuhren so einiges über das Klima (Temperatur, Niederschlag, Klimawandel), vorhandene Wasserquellen und den Wasserverbrauch sowie die allgemeine Geologie Tansanias.
0955
Nach einer ausgiebigen Diskussion der Vortragsinhalte folgte die Präsentation von Philipp Pfister „Anthropologische Erklärung von Entwicklungsunterschieden“. Grundlage dieses Vortrages war das Buch „Arm und Reich“ von Jared Diamond. Dieses ist sehr empfehlenswert!
Im Anschluss fand eine erneute Diskussion statt und wir wurden in Kleingruppen eingeteilt, in denen wir uns mit den alten und neuen Informationen sowie unseren persönlichen Erfahrungen auseinander setzten.

1200
Ab jetzt wird es interessant!
Um 1200 sollte uns der Bus an der Oasis-Lodge abholen und zur Hatari-Lodge bringen, wo wir um 1400 verabredet waren. Der Bus war um 1200 natürlich nicht da. Nach ca. 20min beschlossen wir dem Bus bis zur Hauptstraße entgegen zu gehen. Wir mussten durch ein paar sehr interessante Gassen, in denen keiner von uns in der Nacht unterwegs sein wollte…
1240
Nach ein paar Gesprächen mit den Einheimischen an der Hauptstraße kam schließlich der Bus. Irgendwie sind wir dann mit dem Bus mitten in der Stadt auf einem Markt gelandet. Es ging nur noch im Schritttempo voran und von allen Seiten kamen die Afrikaner an  unseren Bus. Anders als in Dar es Salaam wollten sie uns diesmal nichts verkaufen sondern mit uns „reden“ und begutachten…
Außerdem konnten wir ein sehr interessantes Bauwerk begutachten. Wer möchte denn nicht dort oben sein Häuschen haben?!

1330
Immerhin sind wir irgendwann aus dieser Stadt herausgekommen. Außerhalb der Stadt mussten wir einen Hügel hochfahren. Normalerweise überholt unser Busfahrer dort gerne auf der Gegenspur, jedoch wurde er diesmal immer langsamer und blieb schließlich stehen. Nach kurzer Lagefeststellung wurde uns von den Busfahrern mitgeteilt, dass der Bus kaputt sei und es mindestens 45min dauern würde bis wir weiterfahren könnten. Was genau kaputt gegangen ist können wir nicht sagen, es hat aber sicherlich etwas mit dem Getriebe zutun gehabt, da es beim Schalten immer wieder zu Problemen kam. Zum Glück ist jeder Busfahrer in Tansania gleichzeitig geprüfter Mechaniker. So wurde kurzerhand ein Blaumann angezogen, ein Motorrad angehalten, dass ein Ersatzteil aus der nächsten Werkstatt geholt hat und sich fachkundig an die Reparatur gemacht. *ein wenig Ironie ist dabei*
Zum Glück ist der Bus direkt vor einer Bar liegen geblieben, so konnten wir uns erstmal ein Bierchen genehmigen.


1350
Die Reparatur ging erstaunlicherweise schneller als gedacht. Jedoch hatten wir noch ein paar Kilometer vor uns und um 1400 sollten wir eigentlich da sein.
Des Weiteren fuhren wir nur noch für ein paar Minuten auf der ausgebauten Asphaltstraße, dann bogen wir ab auf eine feldwegähnliche Straße.
Die folgenden 2h Off-Road-Erfahrungen mit unserem Reisebus waren eine Gaudi. Zum einen mussten wir ständig nach dem Weg fragen und zum anderen waren die Reaktionen der Einheimischen auf unser Vorhaben mit unserem Bus die Savanne zu durchqueren eher skeptisch.


Wir hatten unseren Spaß und der Busfahrer ist ordentlich ins Schwitzen gekommen. ABER der Bus hat alles überstanden. Außerdem war es unsere erste Safari. Unterwegs haben wir unter anderem Giraffen beobachten können und später auch noch Warzenschweine.
1610
Besser spät als nie! Bei unserer Ankunft wurden wir von dem Personal der Hatari-Lodge begrüßt. Zur Erfrischung wurden uns feuchte Handtücher und ein Drink gereicht. Ein kleiner Teil der Angestellten waren sogar Deutsche sowie die Betreiber der Lodge.
Bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse kamen wir dann ins Gespräch.
1700
Mit ein Grund für den Besuch auf der Lodge war ein Entwicklungsprojekt zur Reduzierung von Fluoriden im örtlichen Trinkwasser. Dazu hat Frank Fugmann ein paar Verfahren zur Lösung des Problems vorgestellt. Die Vor- und Nachteile auch in Bezug auf die Möglichkeiten vor Ort wurden stark diskutiert.
1740
Im Anschluss wurde uns ein Film über Terrassen und Hügelbete von Sepp Holzer gezeigt. Ziel ist es auch in Tansania an den Berghängen solche oder ähnliche Permakulturen anzulegen. Geplant ist es ein sogenannten Food Forest anzulegen.
1830
Zum Sonnenuntergang sind wir dann in den „Garten“ also die Savanne gegangen und haben diverse Wasserproben genommen um diese später im Labor zu untersuchen.
Im Anschluss gab es dann einen Drink am Lagerfeuer als Vorbereitung auf das ziemlich gute Abendessen am Kamin mit bayrischem Kartoffelsalat.




2130
Der Rückweg war genauso abenteuerlich wie die Hinfahrt. Es war aber zusätzlich noch stockduster. Zum Glück konnten uns die Lodge Betreiber eine Abkürzung zeigen.
2250
Um 2250 hatten wir dann wieder Asphalt unter den Reifen. Kurz die Muttern nachgezogen und dann ging es zurück zur Oasis-Lodge.
2330
Nach der Ankunft gab es noch ein Bier bevor wir uns unter unsere Moskitonetze begaben.



Hakuna Matata
Philipp Erdmann

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