Montag, 23. Juli 2012

TAG 16, 17 & 18: ABSCHIED UND HEIMREISE


Am Samstag war es dann leider soweit und wir mussten uns von den anderen Verabschieden und unsere Sachen packen. Aber unsere Stimmung wurde durch ein Musikvideo verbessert, dass auch schon am Abend zuvor mehrfach abgespielt wurde. Es war "Call me maybe" von Carly Rae Jepsen. Wir haben aber "leider nur" die Männerversion des Videos gefunden, aber das wichtigste ist ja sowieso nur der Text. Ich hoffe, das kam jetzt einigermaßen glaubhaft rüber ;)
Ich hätte euch ja gern den Link reingestellt, aber die GEMA hat da etwas dagegen, dass das Video hier in Deutschland zugänglich ist und die anderen Versionen sind nicht so toll. Ich sage nur soviel: Miami Dolphins Cheerleader :)

Da unser neuer Fahrer sehr pünktlich war, konnten wir uns schon 0830 in den 8-Sitzer quetschen und es begann unsere nicht enden wollende Fahrt nach Dar es Salaam. Unser Fahrer war der Besitzer des 8-Sitzers, dies bemerkte man auch an seiner übervorsichtigen Fahrweise, die unsere Fahrtzeit für die 650km auf 12 Stunden ausdehnte. Für die gleiche Strecke haben wir mit unserem Busfahrer nur ca. 9 Stunden gebraucht. 


Nach den 12 Stunden Fahrt kamen wir dann wieder im Jambo Inn an. Der Abend wurde dann auch nicht mehr so lang, da alle recht erledigt waren.

Der nächsten Morgen begann es wie jeder Morgen im Jambo Inn, mit Eiern und Toast und dazu Kaffee oder Tee. 


Nach diesem abwechslungsreichen Frühstück ging es dann ins Casino. Ziel war es die letzten Schilling zu verzocken, da man das Geld nicht ausführen darf. Bei den meisten ging dieser Plan sehr schnell auf. Nur Brigitte tanzte aus der Reihe und vervierfachte ihr Geld :)
Im Anschluss ging es dann zum Flughafen, wo um 1800 unser Flieger nach Doha abhob. Wo wir dann fast 6 Stunden später bei "milden" 38°C ankamen. Nach 2,5 Stunden warten, auf dem wohl langweiligsten Flughafen (zum Glück mussten wir dort keine 8 Stunden verbringen ;) ), ging es dann in einem nur geringfügig besetzten Flieger nach München. Es konnte sich jeder so breit machen wie er wollte und versuchen zu schlafen, was mehr oder weniger gut klappte.

Um Punkt 7 in Deutschland angekommen gab es dann erst einmal den Temperaturschock. Von Doha 38°C zu München 10°C. Nachdem dann alle ihr Gepäck hatten ging es zurück an die Uni.

Somit endet unsere Exkursion nach Tansania. Wir hatten alle sehr viel Spaß und haben viel gelernt und haben  Sachen gesehen, die uns noch in nächster Zeit bewegen werden.

Im Namen aller Mitreisenden möchte ich mich für euer Interesse an unserem Block bedanken und hoffe, dass wir unsere Erlebnisse so gut wie möglich vermitteln konnten.

Mit freundlichen Grüßen,
Die Teilnehmer der Wasserbauexkursion 2012 (Tansania)

Tag 15: Safari und Cultural Tourism Program


Cultural Tourism Program:


Da ein kleiner Teil (fünf Personen) von uns nicht dem All-Inclusive-Safari-Tourismus nachgehen wollten, entschieden wir uns für die volksnahe (nähere zumindest) Freizeitgestaltung. Mit dem Tanzania Cultural Tourism Program fuhren wir in ein nahegelegenes Dorf (Ng`Iresi) um uns dort näher mit Land und Leuten vertraut zu machen. Der örtliche Bürgermeister/Dorfvorsteher Mr.Lotti saß mit Fahrerhandschuh selbst am Steuer des Nissan Pickups auf dessen Ladefläche und Sitzen wir uns um 8:30 verteilten. An Ort und Stelle wurden wir nach Tee und Kaffee in die fähigen Hände unseres Guides Herry übergeben. Dieser begab sich mit uns auf einen fast vierstündigen Fußmarsch durch das umliegende, weitgedehnte Dorf, auf dem wir viel Interessantes über die Bewirtschaftungstechniken und die Lebensweise der Bevölkerung lernten. Die Tour über Felder, durch Hütten und über Hügel gipfelte im Besuch eines fast 30 Meter hohen idyllischen Wasserfalls (eigene Schätzungen beliefen sich auf maximal 25m, laut Aussage des Guides waren es 35m).

Dem  zügigen Rückmarsch ( wir haben das Tempo vorgegeben, trotz vergeblichen "Pole Pole"-Rufen unseres Guides) folgte ein üppiges Mittagsmahl, welches so umfassend und  gut zubereitet war, dass wir das fehlende Fleisch nicht einmal vermissten. Anschließend führten Überfütterung und zunehmende Sonneneinstrahlung zu einer motivationsmindernden Kurzschlafphase, aus welcher wir uns nur mit Mühe zu einer weiteren Hügelwanderung aufraffen konnten. Die Anstrengung (dieses Mal war "Pole Pole" tatsächlich angebracht) wurde mit einem fantastischen Ausblick auf die Ausläufer des Mt. Meru belohnt, während sich der Berg selbst mit seinem größeren Bruder, dem noch zu bezwingenden Kilimanjaro, hinter einer Wolkendecke versteckten.

Nach der Rückkehr zur Lodge merkte man doch die am Tag geleisteten Höhenmeter, was das hier eingenommene gekühlte Bier umso besser schmecken ließ. Die letzten Sonnenstrahlen kosteten wir am (auf einmal unglaublich kalten) Pool aus.


Safari:


Unsere Safaritour ging in den Ngorongoro-Krater. Einer der größten Krater, der nicht mit Wasser gefüllt ist und in dem rund 50.000 Tiere leben. So konnten wir auch die Liste der "Big 5" abarbeiten. Dazu zählen Elefanten, Löwen, Wasserbüffel, Nashörner und Leoparden. Leoparden haben wir leider nicht gesehen, dafür wurden wir mit einem nicht weniger interessanten und seltenem Tier vertröstet - einem Geparden. Desweiteren haben wir Nilpferde, Zebras, Gnus, Giraffen, Schlangen, viele verschiedene Vogelarten und und und ... gesehen. Ich glaube die Bilder sprechen für sich.





Donnerstag, 19. Juli 2012

Tag 13: Vorträge & Safari planen


 In aller Frühe haben wir uns heute zwei spannende Vorträge über die Wirtschaft Tansanias angehört. Zunächst wurde uns die Volkswirtschaft und mögliche Entwicklungsperspektiven anschaulich dargelegt. Danach folgte eine übersichtliche Gegenüberstellung von Import und Export des Landes.
Dann ging es für die meisten Richtung Stadt, um sich um mögliche Safariangebote zu kümmern. Nach harten Verhandlungen hat sich dann ein Anbieter, Bobby Safari, herausgebildet. Als Alternative haben wir ein culture tourism program hinzugezogen. Hier gab es bis zu elf verschiedene Angebote für jeden Geldbeutel. Nach all diesen admisnistrativen Schritten folgte dann der letzte Studentenvortrag über die Energiewirtschaft und den Energiewasserbau Tansanias. Um den Abend gebührend abzurunden führten wir unsere Geschmacksknospen in ein Italienisches-indisches Resturtant aus und ließen letztlich den Tag gemütlich in einer hotelnahen Bar ausklingen.

by Steve



Tag 12: Massai-Markt


Nachdem der gestrige Abend für einge von uns doch etwas länger wurde als gedacht, begann der heutige Tag (Dienstag) mit einer Stunde Verspätung erst um 10 Uhr. Nach dem nötigen Frühstück trafen wir zwei bekannte Einheimische vom letzter Nacht, welche uns begleiten und durch die Stadt führen wollten.

So saßen wir also zu neunt auf die örtlichen Motorrad-Taxis (Boda-Bodas) auf und starteten unsere Reise zum Massai-Markt.


Dort angekommen waren wir zunächst überwältigt von der Fülle des Kitsch- und Souvenierangebotes. In den immer gleichen Marktständen hatten wir auf einmal furchtbar viele "rafikis" (Freunde) und unsere Vermögenswerte wanderten zusehends zugunsten diverser Mitbringsel in Richtung der Verkäufer.


Nach cirka zwei Stunden wurden wir von unseren Mopetiers freudig erwartet. Nach einer kurzen Fahrt zur Bank, weil unser Geld ja gerade in die " Massaikultur" geflossen war, wurde uns auch der Grund für ihre Freude klar:
Die (unverlangte) Wartezeit wollten uns unsere Zweirad-Chauffeure gerne in Rechnung stellen. Nach nervenraubenden 20 Minuten, in denen sich unsere ortsansässigen Freunde als durchaus hilfreiche Sprachbrücke erwiesen, einigten wir uns auf einen (immernoch bitter hohen) Preis. Lehrgeld eben.

Den weitere Nachmittag ließen wir unter Eindruck des heute Erlebten am Pool ausklingen. Dabei wurden lebhaft die heutigen Errungenschaften und erhandelten Preise verglichen und diskutiert.


Tag 11: UN-Tribunal

 

Seit langem wollen wir mal wieder ein Lebenszeichen von uns geben und euch auf den neuesten Stand bringen. Ja, wir sind noch am leben, Nein, wir waren nicht auf der Fähre, die vor Sansibar gesunken ist. Für diejenigen, welche die Nachrichten nicht verfolgen:
http://www.spiegel.de/panorama/tansania-vier-deutsche-ueberleben-faehrunglueck-vor-sansibar-a-845277.html

Am heutigen Tag (Montag) haben wir uns einem ernsten Thema zugewendet. Beim Besuch des UN-Kriesverbrechertribunals zum Völkermord Ruandas haben wir uns in einem Informationsfilm, dem Besuch der über Tansanias Grenzen hinaus bekannten juristischen Bibliothek und einem Vortrag des Pressesprechers des Gerichtes informiert. Die anschauliche Schilderung der Ereignisse, die 1994 in Ruanda stattfanden waren zwar  schockierend, aber auch entscheident für die Erkenntnis, wie wichtig diese Prozesse für den afrikanischen Kontinent sind.

Montag, 16. Juli 2012

Tag 10: Safari zu den Massai


Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Massai. Start war heute 0800 mit zwei Land-Cruisern, in denen jeweils 8 Mann Platz gefunden haben.  Nach kurzer Fahrt aus Arusha heraus hieß es warten auf unsere Begleitung von der Hatari-Lodge. Stets nach dem Motto „Hakuna Matata“ konnte uns die Wartezeit natürlich nichts anhaben und wir haben die Zeit mit einer kleinen Fußballsession mit Massai Kindern überbrückt. Wieder einmal war zusehen das Fußball, beziehungsweise Sport allgemein Menschen verschiedener Kulturen spielend verbindet. Für die nicht so ballbegeisterten Kinder gab Benjamin eine kleine Kostprobe seiner interkulturellen Kompetenz und versuchte die Sprachbarrieren zu überbrücken. 


Wenig später stießen auch schon die Leute der Hatari-Lodge zu uns und unsere Safari konnte beginnen. Sei es  nun im geschlossenen Land-Cruiser, oder auf dem offenem Pickup Truck, die Fahrt durch die schier endlose wirkende Savanne auf nicht wirklich vorhandenen Straßen faszinierte alle gleichermaßen. So dauerte es auch nicht lange bis Gazellen, Schakale, Antilopen und sogar Giraffen vor die Linse sprangen und der ohnehin schon beeindruckenden Natur ein zusätzliches Highlight verpassten. Nach weit über einer Stunde fernab jeglicher Zivilisation erreichten wir schließlich eine von den Mitarbeitern der Hatari-Lodge geförderte und gewartete Wasserstelle. 


Nachdem wir uns kurz selbst umsehen konnten erfuhren wir noch einige Informationen über die Verständigungsprobleme mit den Massai. Diese stehen Veränderungen gegenüber nämlich extrem unaufgeschlossen gegenüber. Bei der Wartung und dem Umbau von Förderanlagen führt das natürlich zu großem Konfliktpotential.
 
Nächster Anlaufpunkt war eine 700 Schüler fassende Schule mit zugehörigem Internat. Dort wurde uns berichtet, dass über 600 der Schüler in den vorhandenen Gebäuden schlafen. Größtenteils sind keine Betten vorhanden und die Schüler schlafen lediglich auf dünnen Schaumstoffmatten. 


Weiter ging die Fahrt zu einem selbst ausgehobenen Wasserloch, welches ungefähr im Durchmesser 15 m groß war. Besonders beeindruckend war, dass die Massai die Grube nur mit Schaufel und Manpower ausgehoben haben.  


Unsere Führung wurde völlig unerwartet vom klingelnden Handy eines Massai-Kriegers unterbrochen. Ab da an stand für uns fest; auch die Massai sind im 21. Jh. angekommen. Nachdem es mittlerweile schon 14.00 Uhr war und wir immer noch nichts gegessen haben, stand nun endlich Mittagessen auf dem Tagesplan - doch nicht wie erwartet in der örtlichen Lodge, sondern mit einem Gourmet-Picknick in der Savanne. Mit herrlicher Aussicht auf den Mount Meru, eisgekühltem Bier und natürlich herrlich deutschem Essen (z.B. Kartoffelsalat, Hackbällchen, Schaschlik-Spieße uvm.) ließen wir die Seele baumeln.


Mit vollgeschlagenen Bäuchen setzten wir Kurs auf den letzten Tagespunkt. Dies sollte zugleich auch noch einmal ein absolutes Highlight werden, da wir am Tag der Brautschau in ein Massai-Dorf eingeladen wurden. Alle Frauen waren von oben bis unten mit Schmuck verziert und die Männer präsentierten sich in Kriegsbemalung. 



Besonders amüsant war zu sehen, wie unter den Vätern und Söhnen die Mitgift unter Einfluss der einen oder anderen Flasche Schnaps ausgehandelt wurde. Nach kurzem Kulturaustausch mit den Massai und einem anschließendem Fotoshooting neigte sich ein langer und ereignisreicher Tag dem Ende entgegen. 
 

Text by Paul

Sonntag, 15. Juli 2012

Tag 9: Vorträge und Hatari-Lodge


Nach einer sehr erholsamen, ruhigen aber auch etwas kühleren Nacht, lag ein sehr langer und überraschender Tag vor uns…

0700
Ab 0700 gab es Frühstück in der Oasis-Lodge. Neben gebratenen Würstchen, Speck, Joghurt, frischem Obst und Omeletts gab es auch eine große Auswahl an Teesorten, Kaffee und frischen Saft. Es war und ist nicht mit dem Frühstück in Dar es Salaam vergleichbar.
0900
Nachdem die meisten von uns (heute nur ein „Ausfall“) gegen 0800 aufstanden und das Frühstück einnahmen, begann um 0900 die heutige Vortragsreihe. Der erste Vortrag war „Hydrologie und Geologie Tansanias“ von Paul Preller. Wir erfuhren so einiges über das Klima (Temperatur, Niederschlag, Klimawandel), vorhandene Wasserquellen und den Wasserverbrauch sowie die allgemeine Geologie Tansanias.
0955
Nach einer ausgiebigen Diskussion der Vortragsinhalte folgte die Präsentation von Philipp Pfister „Anthropologische Erklärung von Entwicklungsunterschieden“. Grundlage dieses Vortrages war das Buch „Arm und Reich“ von Jared Diamond. Dieses ist sehr empfehlenswert!
Im Anschluss fand eine erneute Diskussion statt und wir wurden in Kleingruppen eingeteilt, in denen wir uns mit den alten und neuen Informationen sowie unseren persönlichen Erfahrungen auseinander setzten.

1200
Ab jetzt wird es interessant!
Um 1200 sollte uns der Bus an der Oasis-Lodge abholen und zur Hatari-Lodge bringen, wo wir um 1400 verabredet waren. Der Bus war um 1200 natürlich nicht da. Nach ca. 20min beschlossen wir dem Bus bis zur Hauptstraße entgegen zu gehen. Wir mussten durch ein paar sehr interessante Gassen, in denen keiner von uns in der Nacht unterwegs sein wollte…
1240
Nach ein paar Gesprächen mit den Einheimischen an der Hauptstraße kam schließlich der Bus. Irgendwie sind wir dann mit dem Bus mitten in der Stadt auf einem Markt gelandet. Es ging nur noch im Schritttempo voran und von allen Seiten kamen die Afrikaner an  unseren Bus. Anders als in Dar es Salaam wollten sie uns diesmal nichts verkaufen sondern mit uns „reden“ und begutachten…
Außerdem konnten wir ein sehr interessantes Bauwerk begutachten. Wer möchte denn nicht dort oben sein Häuschen haben?!

1330
Immerhin sind wir irgendwann aus dieser Stadt herausgekommen. Außerhalb der Stadt mussten wir einen Hügel hochfahren. Normalerweise überholt unser Busfahrer dort gerne auf der Gegenspur, jedoch wurde er diesmal immer langsamer und blieb schließlich stehen. Nach kurzer Lagefeststellung wurde uns von den Busfahrern mitgeteilt, dass der Bus kaputt sei und es mindestens 45min dauern würde bis wir weiterfahren könnten. Was genau kaputt gegangen ist können wir nicht sagen, es hat aber sicherlich etwas mit dem Getriebe zutun gehabt, da es beim Schalten immer wieder zu Problemen kam. Zum Glück ist jeder Busfahrer in Tansania gleichzeitig geprüfter Mechaniker. So wurde kurzerhand ein Blaumann angezogen, ein Motorrad angehalten, dass ein Ersatzteil aus der nächsten Werkstatt geholt hat und sich fachkundig an die Reparatur gemacht. *ein wenig Ironie ist dabei*
Zum Glück ist der Bus direkt vor einer Bar liegen geblieben, so konnten wir uns erstmal ein Bierchen genehmigen.


1350
Die Reparatur ging erstaunlicherweise schneller als gedacht. Jedoch hatten wir noch ein paar Kilometer vor uns und um 1400 sollten wir eigentlich da sein.
Des Weiteren fuhren wir nur noch für ein paar Minuten auf der ausgebauten Asphaltstraße, dann bogen wir ab auf eine feldwegähnliche Straße.
Die folgenden 2h Off-Road-Erfahrungen mit unserem Reisebus waren eine Gaudi. Zum einen mussten wir ständig nach dem Weg fragen und zum anderen waren die Reaktionen der Einheimischen auf unser Vorhaben mit unserem Bus die Savanne zu durchqueren eher skeptisch.


Wir hatten unseren Spaß und der Busfahrer ist ordentlich ins Schwitzen gekommen. ABER der Bus hat alles überstanden. Außerdem war es unsere erste Safari. Unterwegs haben wir unter anderem Giraffen beobachten können und später auch noch Warzenschweine.
1610
Besser spät als nie! Bei unserer Ankunft wurden wir von dem Personal der Hatari-Lodge begrüßt. Zur Erfrischung wurden uns feuchte Handtücher und ein Drink gereicht. Ein kleiner Teil der Angestellten waren sogar Deutsche sowie die Betreiber der Lodge.
Bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse kamen wir dann ins Gespräch.
1700
Mit ein Grund für den Besuch auf der Lodge war ein Entwicklungsprojekt zur Reduzierung von Fluoriden im örtlichen Trinkwasser. Dazu hat Frank Fugmann ein paar Verfahren zur Lösung des Problems vorgestellt. Die Vor- und Nachteile auch in Bezug auf die Möglichkeiten vor Ort wurden stark diskutiert.
1740
Im Anschluss wurde uns ein Film über Terrassen und Hügelbete von Sepp Holzer gezeigt. Ziel ist es auch in Tansania an den Berghängen solche oder ähnliche Permakulturen anzulegen. Geplant ist es ein sogenannten Food Forest anzulegen.
1830
Zum Sonnenuntergang sind wir dann in den „Garten“ also die Savanne gegangen und haben diverse Wasserproben genommen um diese später im Labor zu untersuchen.
Im Anschluss gab es dann einen Drink am Lagerfeuer als Vorbereitung auf das ziemlich gute Abendessen am Kamin mit bayrischem Kartoffelsalat.




2130
Der Rückweg war genauso abenteuerlich wie die Hinfahrt. Es war aber zusätzlich noch stockduster. Zum Glück konnten uns die Lodge Betreiber eine Abkürzung zeigen.
2250
Um 2250 hatten wir dann wieder Asphalt unter den Reifen. Kurz die Muttern nachgezogen und dann ging es zurück zur Oasis-Lodge.
2330
Nach der Ankunft gab es noch ein Bier bevor wir uns unter unsere Moskitonetze begaben.



Hakuna Matata
Philipp Erdmann

Tag 8: Reisetag Dar es Salaam nach Arusha


Mit etwas Verspätung kommt jetzt der Nachtrag vom Freitag den 13ten. Hier war die Reise vom Dar es Salaam nach Arusha Taktgeber des Tages. Hierzu sind wir in aller Frühe aufgestanden, um dann eine Stunde auf unsere Busfahrer zu warten und schließlich 0830 vom inszwischen vertrautgewordenen Jambo Inn loszufahren. Unsere Route führte uns zunächst Richtung Westen den beschwerlichen Weg aus der Metropole hinaus. Wie immer haschten die Straßenverkäufer um unsere Gunst. Jene waren aber längst nicht so zahlreich vertreten, wie gewohnt. Auch der Verkehr war nicht so schlimm wie erwartet. Womöglich lag das daran, dass der Freitag bei den Muslimen einen besonderen Stellenwert genießt.

So kamen wir also relativ gut voran. Erstaunlich war, wie weit sich die Stadt sich an der Hauptstraße hinausgezogen hat. Als man meinte, die Stadt müsse nun enden, kamen erneut Tankstellen in Sicht und die Besiedlung riss nicht wirklich ab. Nach einer kurzen Tankpause ging es dann nordwärts für die nächsten vier Stunden. Das Straßenbild änderte sich nur marginal. Die Anzahl der Tankstellen nahm ab, dafür nahm der Anteil der Straßenverkäufer wieder zu. Der Zustand der Straße war eigentlich recht passabel, für afrikanische Verhältnisse jedenfalls nehme ich an. Wir sind auch an etlichen Baustellen vorbeigefahren und hier fiel auf, dass die meisten Baumaschinen modern waren und der Marke Caterpilla entstammen; und auch in den entlegensten Straßendörfern existierten immer Läden von Coka Cola und Vodafone.

 Nachdem wir einige Ortschaften wie Mandera, Mkata und Korogwe passierten, legten wir gegen 1400 eine 20 minütige Mittagspause auf einem Safari-Sammelplatz ein. Hier konnte man einheimische Speisen und Früchte genießen und natürlich eine kühle Cola trinken.

 Danach wurde der Weg beschwerlicher und mit uns zog auch die Armut weiter ins Land. Es gab jetzt nur noch wenige Verkäufer, die meisten Bewohner eines Straßendorfes lungerten einfach nur im Schatten der eigenen Hütte oder unter Bäumen herum. Auch der Anteil an Müllverschmutzung nahm zu. Ans Schlafen war jetzt kaum noch zu denken, so sehr schaukelte der Bus ratternd von der einen zur anderen Seite der Straße, um den gröbsten Schlaglöchern zu umgehen. Aber einsam waren wir niemals. Der Verkehr war nicht wirklich dicht, aber es gab keinen Moment, wo die Straße nur uns gehörte. Zumeist waren ebenfalls Safaritour-Busse und Baumaschinen sowie Transporter unterwegs.

Die Landschaft änderte sich über die ganze Fahrt von eher karg und trocken, über müllverpestet zu fruchtbar. Oft flankierten uns nun Sisalplantagen und Maisfelder. Die übrige Natur wandelte sich allmählich zur Trockensavanne mit Dornenbüschen, Akazienbäumen und noch vielerlei anderer Fauna, mit der man Afrika als Europäer gemeinhin verbindet. Gegen 1900 passierten wir dann Moshi und konnten einen vagen Blick auf den Kilimanjaro werfen, der sich jedoch hinter Dunst und Wolken versteckt hielt – vorerst.

 Um circa 2030 kamen wir dann in der L’Oasis Lodge an. Diese befindet sich etwas abseits der Touristenstadt Arusha und wir mussten auch durch slumähnliches Gebiet fahren, um zu unserem Ziel zu gelangen. Angekommen, wurden zunächst die Zimmer verteilt und noch ein spätes Abendbrot eingenommen. Die Zimmer sind groß und geräumig, das gesamte Ambiente eher luxuriös.
Voller Vorfreude auf die nächsten Tage sind wir dann alle früh ins Bett gegangen.

By Steve

Donnerstag, 12. Juli 2012

Tag 7: Deutsche Botschaft & GAFTA

 

Heute Morgen starteten wir bereits 08:15 Uhr zu unserem Termin bei der Deutschen Botschaft. Diese war nahe genug, um den Weg zu Fuß zurückzulegen. Dort angekommen mussten wir uns einem mehr oder weniger gründlichen Sicherheits-Check unterziehen. Als jeder seinen Besucherausweis hatte, machten wir uns auf den Weg ins Botschaftsgebäude. Die Besonderheit bei diesem Gebäude besteht darin, dass neben der deutschen Interessenvertretung, sowohl die Niederländische als auch die Englische Botschaft darin untergebracht sind. Dementsprechend geräumig war es im Inneren. Als wir im Konferenzraum der Deutschen Botschaft ankamen, begrüßte uns der Botschafter Herr Klaus-Peter Brandes. Anschließend legte er uns die diplomatischen Interessen Deutschlands vor. Nach einer guten Stunde Vortrag und Diskussion verabschiedeten wir uns und übergaben unser Gastgeschenk.


Gegen Mittag machten wir uns dann wieder auf den Weg in Richtung Hotel. 
Nach einer kurzen Erholungspause fuhren wir mit dem Bus, heute mit nur 10 Minuten Verspätung relativ pünktlich, zur Loganokaserne. Der Grund hierfür war ein Besuch bei der German Armed Forces Advisory Group, kurz GAFTAG. Diese ist dafür zuständig, die tansanianischen Streitkräfte im Hinblick auf technische Geräte zu beraten und bei der Errichtung von Militärkrankenhäuser u.ä. zu unterstützen. Neben Oberstleutnant Lesser, dem Leiter dieser Dienststelle, gab es noch 6 weitere deutsche Soldaten, die dort ihren Dienst verrichten. Das ganze für bis zu vier Jahren. OTL Lesser erklärte uns hauptsächlich die Projekte der letzten vier Jahre, sowie Projekte, die in den nächsten vier Jahren folgen sollen.


Dankenswerter Weise hatte OTL Lesser einen Tip bezüglich eines Hotels in Dar es Salaam, welches einen hervorragenden Sandstrand haben solle. Da es erst 15:30 Uhr war, machten wir uns nach der Verabschiedung auf den Weg dorthin. Dort angekommen ginhen wir dur die Lobby direkt zum Strand. Man hatte uns nicht zuviel versprochen. Es war traumhaft. Weißer Sand, wenig Leute und das erste mal keine Seeigel.




Nach ausgiebigem Baden im Indischen Ozean und leckeren gerstenhaltigen Getränken wurde es Zeit zu Abend zu essen. Natürlich in dem zum Strand gehörigen 5-Sterne Hotel. Es gab ein Buffet mit u.a. Fisch, Fleich und natürlich den superleckeren Früchten, die man an dieser Stelle erwarten durfte. Es war legend - es kommt gleich - där. Gegen als es Zeit war, aufzubrechen, verließen wir schweren Herzens das Hotel und fuhren zurück in unser nicht ganz so hervorragendes Hotel.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Tag 6: GIZ/KfW


Am heutigen Morgen stand erstmal ein Vortrag von Philipp Erdmann an. Er referierte über die inrastruktuelle Entwicklung von Tansania. Wenig später erfuhren wir wiedereinmal wie genau es die Locals mit der Pünktlichkeit nehmen: Der Bus kam nicht. Kurzer Hand entschieden wir uns einfach mit dem Taxi zum heutigen Programmpunkt zu verlegen.

Im Gebäude der ehemaligen Botschaft der Deutschen Demokratischen Republik in Tansania wurden wir von Vertreteren der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und der Kreditanstalt für Wiederaufbau begrüßt. Beide Organisationen arbeiten auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe sehr eng zusammen und bekommen ihre Aufträge von der Bundesregierung. Schwerpunkt der Arbeit ist die Wasserver- und entsorgung sowie Projekte im Gesundheitsbereich. Dabei spielt natürlich die Nachhaltigkeit eine große Rolle. Am Ende der Veranstaltung wurden die Gastgeschenke überreicht.



Überraschenderweise wurden wir vom Direktor der KfW-Bank zum Mittagessen im nahgelegenen Jollies Club eingeladen. Dieser Großzügigkeit kamen wir selbstverständlich gerne nach.



Beim gemeinsamen Lunch wurden interessante Gespräche geführt gerade mit dem Hinblick auf eine Verwendung als Ingenieur in der KfW. Besonders beeindruckt hat mich, dass ein Mitarbeiter schon 17 Jahre in Tansania lebt und gerade auch die langfristigen Entwicklung beschrieben hat.


Wiederangekommen im Jambo Inn, diesmal mit Bus, standen noch zwei Präsentationen an. Robert May trug sehr interessant über die Soziologie in Tansania vor. Speziell die verschiedenen Stammeskulturen (ca. 130 Stämme), und deren friedliche Koexistenz, könnten Beispiel für manch anderes Konfliktgebiet der Erde sein.
Danach brachte uns Philipp Heinemann noch die politische Entwicklung und die aktuellen politischen Strukturen näher. Auch in diesem Land hat die Korruption Hochkonjunktur. Es bleibt also noch viel zu tun.

geschrieben von Benjamin Müller

Dienstag, 10. Juli 2012

Tag 5: University of Dar es Salaam


Früh am Morgen (9.30 Uhr) gaben wir uns auf den Weg das tansanische Gegenstück unserer Fakultät in Augenschein zu nehmen. Der herzlichen Begrüßung durch die führenden Persönlichkeiten und Angestellten des "College of Engineerung and Technology" folgte ein Wissens- und Interessenaustausch in Form wechselseitiger Vorträge. Zu Beginn zeichneten Vetreter beider Universitäten ein Bild ihrer jeweiligen Bildungseinrichtungen. Anschließend unterrichteten uns die örtlichen Professoren von Stand, Absicht und Möglichkeiten ihrer Forschung im Rahmen nationaler und internationaler Projekte.

Für eine kurze Pause wurde die Wissensaufnahme zugunsten der Nahrungsaufnahme unterbrochen. Aufgetafelt wurden neben Tee, Kaffe und Erfrischungsgetränken, einheimische selbstgebackene Pfannkuchen, frittierte Hühnerschenkel und Wan-Tans. 


Nach dieser unerwarten reichhaltigen Brotzeit war es an uns im Gegenzug die Forschungsarbeit unserer Universität darzustellen. Dieser Aufgabe kamen der Professor, Ivo und die Kommolitonen Fugmann und Heinemann mit Freude und Eifer nach. Nach der theoretischen Übersicht ging es an die praktische Begehung der Forschungseinrichtung. Einige von uns konnten im Wasserbaulabor Wissen der vergangenen Trimester anwenden und auffrischen. Viele der vorhandenen Geräte und Modelle hatten wir schon im Rahmen unserer Praktika kennengelernt. Doch wurden wir auch von neuen Gerätschaften überrascht, wie zum Beispiel dem Rainfall-Simulator. Die Laboreinrichtung stammte, obwohl thematisch gleich und aus deutscher Produktion, aus einer früheren Generation.

Nach dem Eintrag ins offizielle Gästebuch der Universität, freute sich Prof.Dr.-Ing. F. Mtalo über die übergebenden Gastgeschenke - ein Wappen unserer Universität und Informationsbrochüren. Dabei wurden bei bei ihm Errinnerungen an seine wissenschaftliche Ausbildung an diversen deutschen Wasserinstituten, vorrangig der TU München wach.


Impressionen aus der Stadt:
 




Montag, 9. Juli 2012

Tag 4: Vorträge und BBQ am Strand


Der heutige Tag begann für die meisten von uns viel zu früh. Die Nacht auf der Schaukelfähre war alles andere als erholsam. Dennoch, frisch, frei, fröhlich, fromm, um 0900 gabs den Startschuss zu dem ersten Vortrag von Studentenseite. Robert hat ausführlich über die Stadtentwicklung und raumplanerische Aspekte von Dar es Salaam berichtet. Im Anschluss daran haben wir in 3er / 4er Gruppen kleine Erfahrungsberichte über unsere bisherigen Beobachtungen und Einschätzungen im Bereich des informellen Sektors erstellt. Thema war unter anderem die überdenkbare Verkaufspolitik der sansibarischen Tankwarte. Zur Zeit schaut es nämlich so aus, dass der Spritpreis derart niedrig ist, dass die Tankwarte ihn nicht verkaufen wollen. Der Gewinn wäre dadurch zu gering. Also kommen des nachts im Schutze der Dunkelheit die Schwarzhändler mit Ihren Kanistern, klamüsern mit den Tankwarten einen Preis aus, kaufen alles auf, und verkaufen es anschließend wieder zu höheren Preisen an der Straße direkt aus dem Kanister. Möchte man an der Tankstelle selbst etwas tanken, wird man mit wenigen Litern - wenn man Glück hat - abgespeist.
Ein anderes Thema war die Situation der illegalen Touristenführer auf Sansibar. Lediglich die lizenzierten Führer vor Ort sollten gebucht werden, da zum einen die unlizenzierten einfach nur eine schnelle Mark machen wollen, einen gerne vom ursprünglichen Plan abbringen, und in anderen Hotels unterbringen. So entsteht eine Schadenskette bis weit über das Verständnis des kleinen, einfachen Geldmachers hinaus.

Nach einer zwangsweise ausgedehnten Mittagspause, der Busfahrer war der Meinung, "Free-Day" gelte auch für ihn, machten wir uns auf den Weg zu einer Art Club mit vorgelagertem Strand. An selbigem haben wir erstmal die Aussicht auf die offene See genossen und ein paar Frischmacher getrunken. Die Aktivitäten reichten von Badeversuchen, über Kurzwanderungen, bis hin zu einem kleinen Messen in Sachen Fußball mit den einheimischen Jungs. Was das Baden angeht, über die paar Algen und Steine konnte man gut hinweg sehen, was man bei den Seeigelfeldern besser nicht getan hätte. "Jaaa, Knietief langt, da kann man drüber hinwegschwimmen!" Stimmt auch, nur anhalten kann man nicht, schon garnicht wenn es noch flacher wird. Gut 20 abgebrochene Stacheln allein in meinen Händen lassen mich diese Lektion so schnell nicht wieder vergessen, Knie und Füße nicht mit einbezogen.


Derweil zu Lande ging das kleine Fußballturnier los, mit den besten und eindeutigsten Trikots der Welt - Oberkörper frei! Das Spiel war in vollem Gange, Deutschland hat 1:0 geführt, da wurde eine Grätsche an Pauls Hacken zum Verhängnis des Balls. Er hat Paul nicht ausgehalten :-( Leider war das offenbar der einzige Ball der flinken Jungs, und so blieb das Ergebnis endgültig.


Ausgezehrt von den vielen Erfahrungen des heutigen Tages gabs lecker BBQ frisch von Grill. In gewohnt chaotischer Manier hat der Kellner die Bestellungen aufgenommen, und siehe da, es kam auch fast alles bis zum Tisch. Nachdem wir uns alle den Bauch mit Leckereien vom Spieß vollgeschlagen hatten, neigte sich der Tag langsam endgültig seinem Ende zu.

Alles in allem ein ruhiger, entspannter Tag, welcher seine ganz eigenen Highlights hatte und somit keinesfalls weniger aufregend und interessant war, als die Tage zuvor.


Text by p.perkuhn