Montag, 9. Juli 2012

Tag 4: Vorträge und BBQ am Strand


Der heutige Tag begann für die meisten von uns viel zu früh. Die Nacht auf der Schaukelfähre war alles andere als erholsam. Dennoch, frisch, frei, fröhlich, fromm, um 0900 gabs den Startschuss zu dem ersten Vortrag von Studentenseite. Robert hat ausführlich über die Stadtentwicklung und raumplanerische Aspekte von Dar es Salaam berichtet. Im Anschluss daran haben wir in 3er / 4er Gruppen kleine Erfahrungsberichte über unsere bisherigen Beobachtungen und Einschätzungen im Bereich des informellen Sektors erstellt. Thema war unter anderem die überdenkbare Verkaufspolitik der sansibarischen Tankwarte. Zur Zeit schaut es nämlich so aus, dass der Spritpreis derart niedrig ist, dass die Tankwarte ihn nicht verkaufen wollen. Der Gewinn wäre dadurch zu gering. Also kommen des nachts im Schutze der Dunkelheit die Schwarzhändler mit Ihren Kanistern, klamüsern mit den Tankwarten einen Preis aus, kaufen alles auf, und verkaufen es anschließend wieder zu höheren Preisen an der Straße direkt aus dem Kanister. Möchte man an der Tankstelle selbst etwas tanken, wird man mit wenigen Litern - wenn man Glück hat - abgespeist.
Ein anderes Thema war die Situation der illegalen Touristenführer auf Sansibar. Lediglich die lizenzierten Führer vor Ort sollten gebucht werden, da zum einen die unlizenzierten einfach nur eine schnelle Mark machen wollen, einen gerne vom ursprünglichen Plan abbringen, und in anderen Hotels unterbringen. So entsteht eine Schadenskette bis weit über das Verständnis des kleinen, einfachen Geldmachers hinaus.

Nach einer zwangsweise ausgedehnten Mittagspause, der Busfahrer war der Meinung, "Free-Day" gelte auch für ihn, machten wir uns auf den Weg zu einer Art Club mit vorgelagertem Strand. An selbigem haben wir erstmal die Aussicht auf die offene See genossen und ein paar Frischmacher getrunken. Die Aktivitäten reichten von Badeversuchen, über Kurzwanderungen, bis hin zu einem kleinen Messen in Sachen Fußball mit den einheimischen Jungs. Was das Baden angeht, über die paar Algen und Steine konnte man gut hinweg sehen, was man bei den Seeigelfeldern besser nicht getan hätte. "Jaaa, Knietief langt, da kann man drüber hinwegschwimmen!" Stimmt auch, nur anhalten kann man nicht, schon garnicht wenn es noch flacher wird. Gut 20 abgebrochene Stacheln allein in meinen Händen lassen mich diese Lektion so schnell nicht wieder vergessen, Knie und Füße nicht mit einbezogen.


Derweil zu Lande ging das kleine Fußballturnier los, mit den besten und eindeutigsten Trikots der Welt - Oberkörper frei! Das Spiel war in vollem Gange, Deutschland hat 1:0 geführt, da wurde eine Grätsche an Pauls Hacken zum Verhängnis des Balls. Er hat Paul nicht ausgehalten :-( Leider war das offenbar der einzige Ball der flinken Jungs, und so blieb das Ergebnis endgültig.


Ausgezehrt von den vielen Erfahrungen des heutigen Tages gabs lecker BBQ frisch von Grill. In gewohnt chaotischer Manier hat der Kellner die Bestellungen aufgenommen, und siehe da, es kam auch fast alles bis zum Tisch. Nachdem wir uns alle den Bauch mit Leckereien vom Spieß vollgeschlagen hatten, neigte sich der Tag langsam endgültig seinem Ende zu.

Alles in allem ein ruhiger, entspannter Tag, welcher seine ganz eigenen Highlights hatte und somit keinesfalls weniger aufregend und interessant war, als die Tage zuvor.


Text by p.perkuhn

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